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Schauspielhaus Bochum
Künstlerischer Direktor und stellvertretender Intendant seit 2023
Chefdramaturg von 2018 bis 2023
Schauspielhaus Bochum AöR
Intendant: Johan Simons


Das Schauspielhaus Bochum ist seit mehr als hundert Jahren eine der führenden Spielstätten für zeitgenössisches Theater und darstellende Kunst in der deutschsprachigen Theaterszene. Seit 2018 ist der niederländische Theater- und Opernregisseur Johan Simons Intendant. Er und das Team des Schauspielhaus Bochum verstehen diesen Ort als ein Stadttheater für das 21. Jahrhundert, in dem Künstler*innen aus verschiedenen Nationen und Kulturen und unterschiedlichen Disziplinen eine kreative Heimat finden. Das Herzstück des Theaters ist das feste Schauspielensemble, das kulturelle Einflüsse aus verschiedenen Nationen Europas und der Welt mitbringt. In jeder Spielzeit produziert das Schauspielhaus Bochum neue Aufführungen von Schauspiel, Tanz und interdisziplinärer Kunst. Neben zeitgenössischen Interpretationen klassischer Stoffe prägen Uraufführungen und Stückentwicklungen den Spielplan. Im Keller des Theaters entsteht mit dem Oval Office zwischen 2018 und 2022 ein neues Zentrum für Medienkunst, bei freiem Eintritt für das Publikum; seit 2022 finden hier Performances und spontane Formate statt, der Eintritt erfolgt nach dem »Pay what you want«-Prinzip. Die Zeche Eins wird 2018 erstmals seit der Ära von Reinhild Hoffmann wieder als reguläre Spielstätte in Betrieb genommen; 2020 eröffnet hier das Theaterrevier, die Spielstätte für Kinder- und Jugendtheater des Jungen Schauspielhauses, das seit 2018 von Cathrin Rose geleitet und dessen Programm von neuen Erzählformen für eine moderne und diverse Stadtgesellschaft geprägt wird. Produktionen des Schauspielhaus Bochum gastieren in anderen Theatern in Deutschland und Europa und werden zu internationalen Festivals eingeladen. Für sein herausragendes Programm wird das Schauspielhaus Bochum im Jahr 2022 zum »Theater des Jahres« in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz gekürt.

Als Künstlerischer Direktor und stellvertretender Intendant seit der Spielzeit 2023/24 Verantwortung für das künstlerische Budget und die Zusammenarbeit aller Abteilungen innerhalb der Künstlerischen Direktion sowie darüber hinaus. Besondere Fokussierung auf Fortschritte bei Diversifizierung, Nachhaltigkeit und Inklusion. Vertretung des Intendanten.

Als Chefdramaturg der Spielzeiten 2018/19 bis 2022/23 Mitarbeit in der Theaterleitung sowie Produktionsdramaturgien und Entwicklung von Sonderformaten. Zusammenarbeit mit Regisseur*innen wie Florian Fischer (»Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat«), Herbert Fritsch (»Die Philosophie im Boudoir«), Karin Henkel (»Geschichten aus dem Wiener Wald«), Dušan David Pařízek (»Iphigenie«), Lies Pauwels (»Baroque«), Christopher Rüping (»Das neue Leben«) und Johan Simons (»Penthesliea«, »Die Befristeten«). Neukonzeption von Diskurs- und Gesprächsformaten mit Sonia Seymour Mikich (»Ausreden – zuhören!«) und Norbert Lammert (»Ein Gast. Eine Stunde«).

Auszeichnungen:
Für die Arbeit an »Penthesilea« mehrere Nominierungen als Dramaturg des Jahres in der Kritiker*innen-Umfrage von »Theater heute« 2019.
Als Produktionsdramaturg der Inszenierung »Das neue Leben – where do we go from here« von Christopher Rüping Einladung zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2022.
Für die Arbeit an »Das neue Leben – where do we go from here« Nominierung als Dramaturg des Jahres in der Kritiker*innen-Umfrage von »Theater heute« 2022.

Weitere Auszeichnungen der Intendanz Johan Simons:
Schauspielhaus Bochum: Bestes Theater in NRW 2019, Kritiker*innen-Umfrage »Welt am Sonntag NRW«
Sandra Hüller: Beste Schauspielerin in NRW 2019 für »Penthesilea« und »Hamlet«, Kritiker*innen-Umfrage »Welt am Sonntag NRW«
Sandra Hüller: Schauspielerin des Jahres 2019 für »Penthesilea«, Kritiker*innen-Umfrage »Theater heute«
Sandra Hüller: Gertrud-Eysoldt-Ring 2020 für »Hamlet«
Johan Simons: Nestroy 2020 als Beste Regie für »Woyzeck«
Steven Scharf: Nestroy 2020 als Bester Schauspieler für »Woyzeck«
Schauspielhaus Bochum: Einladung von »Hamlet« zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2020
Sandra Hüller: Theaterpreis Berlin 2020
Schauspielhaus Bochum: Martin-Linzer-Theaterpreis 2020 für das Ensemble des Schauspielhaus Bochum
Johan Simons: 1. Platz Herausragender Beitrag zum Schauspiel für »Hamlet« und »Iwanow«, Kritiker*innen-Umfrage 2020 »Die deutsche Bühne«
Sandra Hüller: Schauspielerin des Jahres 2020 für »Hamlet«, Kritiker*innen-Umfrage »Theater heute« 
Gina Haller: Nachwuchsschauspielerin des Jahres 2020 für »Hamlet« und »Iwanow«, Kritiker*innen-Umfrage »Theater heute« 
Schauspielhaus Bochum: 2. Platz Theater des Jahres 2020, Kritiker*innen-Umfrage »Theater heute«
Gina Haller: Kunstpreis Berlin 2021
Anne Rietmeijer: Nachwuchsschauspielerin des Jahres 2021 für »Peer Gynt«, Kritiker*innen-Umfrage »Theater heute«
Schauspielhaus Bochum: Einladung von »Das neue Leben – where do we go from here« zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2022
Gina Haller: Spartenpreis Theater des Kantons Basel-Landschaft 2022
Schauspielhaus Bochum: Bestes Theater in NRW 2022, Kritiker*innen-Umfrage »Welt am Sonntag NRW«
Steven Scharf: Bester Schauspieler in NRW 2022 für »Ödipus, Herrscher« und »Mysterien«, Kritiker*innen-Umfrage »Welt am Sonntag NRW« 
Schauspielhaus Bochum: Theater des Jahres 2022, Kritiker*innen-Umfrage »Theater heute«
Jonas Holle und Paul Hankinson: Deutscher Theaterpreis »Der Faust« 2022 in der Kategorie Ton und Medien für »Das neue Leben«
Schauspielhaus Bochum: Einladung von »Der Bus nach Dachau« zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2023
Schauspielhaus Bochum: Einladung von »Kinder der Sonne« zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2023
Dominik Dos-Reis: Alfred-Kerr-Darstellerpreis 2023 für »Kinder der Sonne«
Johanna Trudzinski: Deutscher Theaterpreis »Der Faust« 2023 in der Kategorie Kostüm für »Baroque«

© Schauspielhaus Bochum

Wer hat Angst vor Virginia Woolf? 
von Edward Albee  
Regie: Guy Clemens 
Bühne und Kostüm: Dorothee Curio
Lichtdesign: Bernd Felder 
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Jele Brückner, Konstantin Bühler, Anne Rietmeijer, Victor IJdens
Premiere: 28.01.2023 


Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat 
Uraufführung
nach dem Roman von Hervé Guibert
Regie: Florian Fischer
Bühne: Jonathan Mertz
Kostüm: Alexander Djurkov Hotter
Musik: Romain Frequency
Lichtdesign: Sirko Lamprecht
Dramaturgie: Vasco Boenisch, Jasmin Maghames
Mit: William Cooper, Gina Haller, Thomas Huber, Risto Kübar
Premiere: 17.11.2022


Baroque 
Uraufführung
Konzept, Text, Regie: Lies Pauwels
Bühne, Kostüm: Johanna Trudzinski
Lichtdesign: Wolfgang Macher
Dramaturgie: Felicitas Arnold, Vasco Boenisch
Mit: Mourad Baaiz, Kathrin Brüggemann, William Cooper, Eva-Maria Diers, Ann Göbel, Karolin Jörig, Mercy Dorcas Otieno, Jasmin Schafrina, Jing Xiang
Premiere: 14.05.2022

Eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2023
Deutscher Theaterpreis »Der Faust« 2023 in der Kategorie Kostüm für Johanna Trudzinski


Die Hermannsschlacht – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie
Uraufführung  
Konzept, Text, Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht
Bühne, Kostüm: Anke Grot
Lichtdesign: Wolfgang Macher
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Dominik Dos-Reis, Marius Huth,  Michael Lippold, Veronika Nickl, Friedrich Paravicini, Bernd Rademacher, Clemens Sienknecht; Chor: Klaus Beckmann, Thomas Brähler, Jochen Brockmeier, Karl Funke, Holger Kieseleit, Berthold Klein, Heinz Malcherek, Stefan Schneppe
Premiere: 30.04.2022


antigone. ein requiem / Die Politiker 
von Thomas Köck / Wolfram Lotz
Regie: Franz-Xaver Mayr
Bühne: Michela Flück
Kostüm: Korbinian Schmidt
Musik: Matija Schellander
Lichtdesign: Wolfgang Macher
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Jele Brückner, Konstantin Bühler, William Cooper, Anna Drexler, Michael Lippold, Jing Xiang
Premiere: 04.12.2021


Das neue Leben – where do we go from here 
frei nach Dante Alighieri, Meat Loaf und Britney Spears
Regie: Christopher Rüping
Bühne: Peter Baur
Kostüm: Lene Schwind
Musik: Jonas Holle
Klavierarrangements: Paul Hankinson
Lichtdesign: Bernd Felder
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: William Cooper, Viviane De Muynck, Anna Drexler, Damian Rebgetz, Anne Rietmeijer
Premiere: 10.09.2021

Eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2022
Eingeladen zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2022
Deutscher Theaterpreis »Der Faust« 2022 in der Kategroie Ton und Medien für Paul Hankinson und Jonas Holle


Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich 
nach David Foster Wallace, Bearbeitung von Vasco Boenisch
Regie: Tamó Gvenetadze
Bühne: Anna Wörl
Kostüm: Sofia Dorazio Brockhausen
Musik: Beka Buchukuri
Lichtdesign: Berdn Felder
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Stefan Hunstein sowie der Besatzung des Schauspielhaus Bochum und einem Überraschungsgast
Premiere: 12.06.2021


Die Befristeten
von Elias Canetti 
Bearbeitung: Angela Obst
Kostüm: Britta Brodda, Sofia Dorazio Brockhausen
Mitarbeit Bühne: Stephanie Zurstegge
Lichtdesign: Denny Klein
Bühnentechnikpräsentation: Andreas Bartsch, Jan Hördemann, Fabian Hoffmann, Christoph Waßenberg
Dramaturgie: Vasco Boenisch, Angela Obst
Mit: Elsie de Brauw, Dominik Dos-Reis, Gina Haller, Stefan Hunstein, Marius Huth, Risto Kübar, Mercy Dorcas Otieno, Anne Rietmeijer, Jing Xiang
Premiere: 10.06.2020, Schauspielhaus


Geschichten aus dem Wiener Wald
von Ödön von Horváth
Regie: Karin Henkel
Bühne: Thilo Reuther
Kostüm: Nicole Timm
Musik: Lars Wittershagen
Lichtdesign: Bernd Felder
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Thomas Anzenhofer, Mourad Baaiz, Marina Galic, Gina Haller, Martin Horn, Marius Huth, Karin Moog, Bernd Rademacher, Ulvi Teke/Konstantin Bühler
Premiere: 03.10.2019, Schauspielhaus


Iphigenie
nach »Iphigenie in Aulis« von Euripides und »Ein Sportstück« von Elfriede Jelinek
Regie: Dušan David Pařízek
Bühne: Dušan David Pařízek
Kostüm: Kamila Polívková
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Svetlana Belesova, Jele Brückner, Konstantin Bühler, Bernd Rademacher, Anne Rietmeijer, Lukas von der Lühe
Premiere: 16.03.2018, Schauspielhaus


Die Philosophie im Boudoir
Uraufführung
nach Marquis de Sade 
Regie: Herbert Fritsch
Bühne: Herbert Fritsch
Kostüm: Victoria Behr
Musik: Otto Beatus
Lichtdesign: Bernd Felder
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Otto Beatus, Svetlana Belesova, Jele Brückner, Anna Drexler, Julia Myllykangas, Anne Rietmeijer, Ulvi Teke, Jing Xiang
Premiere: 22.12.2018, Schauspielhaus


Penthesilea
von Heinrich von Kleist
in einer Textfassung von Vasco Boenisch
Regie: Johan Simons
Bühne: Johannes Schütz
Kostüm: Nina von Mechow
Lichtdesign: Bernd Felder
Sounddesign: Annemarie Schagerl
Dramaturgie: Vasco Boenisch
Mit: Jens Harzer, Sandra Hüller
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Salzburg-Premiere: 29.07.2018, Landestheater
Bochum-Premiere: 10.11.2018, Schauspielhaus

Nominierungen Dramaturg des Jahres 2019 (Kritker*innen-Umfrage von »Theater heute«)


Johan Simons gelingt mit Kleists »Penthesilea« ein großer Wurf. (…) Was man vorher nicht recht glauben wollte, gelingt diesem Abend und vor allem seinem Dramaturgen Vasco Boenisch auf vorzügliche Weise: die Reduktion des Kleist’schen Textes auf das pure, schmucklose Unglück des Liebesdramas.

Simon Strauß über »Penthesilea« (FAZ)

Johan Simons hat in seiner Neuinszenierung die im Wortsinn »verzehrende« Leidenschaft zwischen Penthesilea und Achill in einem ebenso modernen wie zeitlosen Zwei-Personenstück auf die Bühne gebracht. (…) Kleists Text wird dabei wie mit entkleidet, in Vasco Boenischs kluger Fassung, die der Sprache einen Körper gibt. Love-Talk aus dem 18. Jahrhundert, nur knapp verhüllte Leidenschaft. Ja, hier wird mit Worten auch Liebe gemacht. (…) Klarheit ist ein schönes Ergebnis dieser Inszenierung: Was in Kleists Text umständlich zerredet wird, als Botschaft überbracht oder als Erzählung Dritter interpretiert wird, gewinnt unglaubliche Präsenz. Und etwas fast Zeitgenössisches: Sandra Hüller und Jens Harzer sind ein Paar im Testlauf einer Beziehung, die ungefähr so kompliziert ist wie die unter gleichberechtigten Partnern im 21. Jahrhundert.

Karin Fischer über »Penthesilea« (Deutschlandfunk)

Vasco Boenisch und Johan Simons reduzieren Kleists Text auf die beiden Protagonisten. Es gibt also keine griechischen Heerführer, keine weiteren Amazonen, keine Oberpriesterin und erst recht kein Kriegsvolk. Es gibt auch kein Dekor, nur einen schwarzen Raum von Johannes Schütz, dessen Bodenplatte auf der Vorderbühne eine weiße Lichtfläche bedeckt, von der man zunächst nur einen schmalen Spalt sieht, der in den zwei Stunden der Aufführung erst größer, dann wieder kleiner wird. Und in diesem Raum gibt es nur Achill und Penthesilea, gespielt von Jens Harzer und Sandra Hüller. Damit ist der Raum voll. (…) Das Ereignis dieser Aufführung ist der Text und Simons‘ Umgang damit. Vasco Boenisch hat ein intellektuelles Vexierspiel erdacht, das überhaupt nicht intellektuell wirkt

Egbet Tholl über »Penthesilea« (Süddeutsche Zeitung)

Erstaunlich, wie gut das Text-Einkochen, die Reduktion auf zwei Personen funktioniert. Erfreulich, wie viel Text (und nur Originaltext) stehen bleibt. Und geradezu verblüffend, wie differenziert und analytisch Kleists Blick auf dieses Paar ausfällt. In dem Stück in Vollform verstellt das viele Schlachtenbrimborium eben diese Lebensnähe.

Reinhard Kriechbaum über »Penthesilea« (nachtkritik.de)

Das Unerhörte wird von Johan Simons (Regie) und Vasco Boenisch (Fassung) zu einer auf zwei Stunden Spieldauer verknappten, fesselnd konzentrierten Unterhaltung zwischen Mann und Frau. Ein existenzielles Ringen um Wort und Gefühl, Liebe, Hiebe, Küsse, Bisse, so beiläufig wie spannend serviert von Sandra Hüller und Jens Harzer.

Manuel Brug über »Penthesilea« (Die Welt)